Doch betreffen die Worte Elisabets: »Selig ist, die geglaubt hat« nicht nur jenen besonderen Augenblick der Verkündigung. Gewiss ist dies der Höhepunkt für den Glauben Marias in der Erwartung Christi; sie ist aber auch der Ausgangspunkt, an dem ihr ganzer »Weg zu Gott«, ihr Glaubensweg insgesamt, beginnt. Und auf diesem Weg, der herausragend und wahrhaft heroisch ist, – ja, mit wachsendem Glaubensheroismus – wird sich der »Gehorsam« verwirklichen, den sie gegenüber dem Wort der göttlichen Offenbarung bekannt hat.
Dieser »Gehorsam des Glaubens« von seiten Marias wird auf ihrem ganzen Weg überraschende Ähnlichkeiten mit dem Glauben Abrahams haben. Wie der Patriarch des Volkes Gottes hat auch Maria auf dem Weg ihres kindlichen und mütterlichen Fiat »geglaubt voll Hoffnung gegen alle Hoffnung«. Vor allem in einigen Etappen dieses Weges offenbart sich die Seligpreisung derjenigen, »die geglaubt hat«, mit besonderer Deutlichkeit. Glauben will besagen, sich der Wahrheit des Wortes des lebendigen Gottes zu »überantworten«, obwohl man darum weiß und demütig anerkennt, »wie unergründlich seine Entscheidungen, wie unerforschlich seine Wege sind« (Röm 11, 33). Maria, die sich nach dem ewigen Willen des Höchsten sozusagen im Mittelpunkt jener »unerforschlichen Wege« und jener »unergründlichen Entscheidungen« Gottes befindet, verhält sich im Halbdunkel des Glaubens entsprechend, indem sie mit offenem Herzen alles voll und ganz annimmt, was in Gottes Plan verfügt ist.
Fortsetzung folgt …
Auszug aus: Enzyklika Redemptoris Mater von Papst Johannes Paul II.